Menü Schließen

Lud 14

Lud 14

Das 1822 von Leo von Klenze errichtete Gebäude ist von der Fassade her und auf die städtebauliche Wirkung hin entwickelt. Die Funktion und die Raumeinteilung waren von untergeordneter Rolle. Im Krieg wurde der Bau bis auf die markante Eingangs-Arkade zerstört und erst Mitte der 1960er Jahre auf Basis der Original-pläne wiederaufgebaut. Es wurden Räume für das bayerische Hauptstaatsarchiv eingerichtet, und die innere Struktur wurde komplett an die neuen Bedürfnisse und die Nutzung als Archivgebäude angepasst. Das Innengefüge wurde jedoch unabhängig von der äußeren Gestalt geplant. Somit bestand eine starke Dissonanz zwischen der Gebäudehülle und dem Innenleben. Es entstanden teilweise nicht nutzbare Kriechgeschosse, ein sehr hohes Sockelgeschoss und die Fenster- und Raumhöhen waren für die geplante Nutzung extrem hoch. Der Lösungsansatz bestand darin, die aktuelle Nutzung mit der Fassade in Einklang zu bringen.

Die Fassade war im Sinne Klenzes im klassizistischen Stil geplant worden und wurde von dem äußeren Erscheinungsbild wieder entsprechend dem ursprünglichen Entwurf aufgebaut. Die Sanierung versuchte behutsam mit der zum Teil noch bestehenden 200 Jahre alten Substanz umzugehen. Es war von großer Bedeutung, dass die Spuren der Zeit (Kriegsschäden, Wiederaufbau und Nutzung) erkennbar und an der Fassade ablesbar bleiben. Die Geschichte des Gebäudes stand somit im Vordergrund. Das Sanierungskonzept sah keine komplette Erneuerung der Fassade vor, sondern eine vorsichtige partielle Bearbeitung des Bestandes. Mit dem Naturstein wurde besonders feinfühlig umgegangen, und auf Austausch von Steinmaterial wurde soweit wie möglich verzichtet. Teilbereiche der Fassade sind noch original. Hauptaugenmerk bei der Sanierung der Innenräume waren die besonderen technischen Anforderungen beim Umgang mit den Archivalien.