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Pappkühe

Pappkühe

Die äußerst prosaische Münchener Großstadtlandschaft entlang der Hauptverkehrsader des Mittleren Rings verwandelte sich ein paar Wochen lang in eine Voralpenidylle: Auf dem mittleren Grünstreifen wurden kleine Herden von lebensgroßen zweidimensionalen, in neutralem weiß gestrichenen Pappkühen aufgestellt. Die grasenden und Vorbeifahrende mit neugierigem Blicke musternden Kuhherden wurden so positioniert im Straßenverlauf, dass sie für alle Verkehrsteilnehmer deutlich sichtbar waren.

Die Anwohner akzeptierten die Kühe sofort als neue Nachbarn und versorgten sie mit Heu oder dekorierten sie mit Kuhglocken, Mistgabeln und Blumenkränzen. Einige wurden sogar als Haustiere adoptiert und erhielten (per Beschriftung) eigene Vornamen oder eine individuelle Farbgebung. (Zu anderen gesellten sich unterschiedliche tierische Großstadtbewohner, wie etwa eine weiße Papp-Riesenmaus.) Nachdem die Kühe durch die überwältigende Resonanz in Presse und Öffentlichkeit ihre Unschuld verloren hatten, wurden sie nach 3 Wochen rot gestrichen und später zugunsten der Kinder und AIDS -Hilfswerks in einer Live-Aktion des Fernsehsenders RTL versteigert.

Team
Michael Miritsch

Referenz
Artikel AZ